04.November.2021 - Göran Schmidt
Aktivismus durchbrechen
Bedenklicher kirchlicher Alltag
verloren im Aktivismus
eine Sitzung nach der andern
Unfähig
tägliche Stille zu leben
Geprägt vom Wahnsinn
die Welt erlösen zu müssen
Du
setzt alles ins richtige Lot
wenn Du das Haus nicht baust
müht sich jede und jeder umsonst
Hole uns heraus aus Hektik
stifte uns an zum
Innehalten
Schweigen
Ausruhen
Jeden Tag neu.
(Pierre Stutz)
Diese Zeilen lese ich. Geschickt in einem Chat von einer Kollegin. Zwischen vielen Webinaren, Konferenzen und Terminen und parallel zu allem. Und es trifft mich. Unterbricht mich. Ja – das will ich. Schweigen. Innehalten. Ausruhen. „Alle Bälle sind wieder in der Luft…“ hieß es und nach Corona noch viel mehr. Es läuft rund und manchmal auch heiß. Ausruhen ist nötig. Jetzt im Herbst. Loslassen wie der Baum das bunte Blatt. Loslassen wie das Blatt den Baum. Kramphaftigkeit lösen und nicht Fruchtbarkeit rauspressen im blindem Aufhol-Aktionismus sondern im richtigen Lot sein.
Ja das will ich! Damit fängt es an. Und ich gehe spazieren. Höre #Laubrascheln unter mein Füssen. Spüre den #Sonnenstrahlen nach, wie sie durch die Blätter meine Nasenspitze kitzeln. Rieche den Wald. Spüre den #Morgennebel und den Tau der sich verzieht. Und beobachte die Feder eines aufgeschreckten Eichelhähers, wie sie sanft zu Boden schwebt und mich mit irrerem zarten Glanz zum Lachen und zum Weinen gleichermaßen bringt. Jetzt bin ich da Gott – bei Dir. Und du bist hier, nah an meinem Herz.
Und Gott holt mich heraus. Aus aller Hektik. Und stiftet mich an: Zum Innehalten – Schweigen – Ausruhen und zur Nähe zu mir. Zu ihm. Heute ganz neu.
Danke Gott
Göran Schmidt, Diakon