20.September.2021 - Michael Born
Einen Neustart wagen
Manchmal wünscht man sich nochmal von vorne anzufangen, einen Neustart zu wagen. Vielleicht dachte das auch dieser Koch beim Salzen seiner Suppe:
https://www.youtube.com/watch?v=0SM6t4F4CdY&t=10s
Es gibt so Zeiten, da läuft’s einfach nicht, da geht es so richtig in die Hose. Dann ist man froh, wenn man nochmal einen Neustart hinlegen kann, den Reset-Knopf drücken und von vorne anfangen.
Für mich ist die erste Schulwoche meistens so ein Neustart. Auch, wenn ich selbst nur noch wenig in der Schule bin (ich habe nur ein paar Stunden Religionsunterricht jede Woche), fühlt sich diese Zeit irgendwie auch für mich nach Neustart an. Viele Projekte laufen jetzt wieder neu an, oder die Gruppenzusammensetzung ändert sich…
Ich finde ein Neustart hat immer beides: Er ist anstrengend, er fordert mich heraus, aber er ist auch eine Chance, Dinge anzupassen oder zu verbessern. Das, was nicht gut lief hinter mir zu lassen.
Deshalb habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, mich gerade in dieser Zeit zu fragen:
- Was lief denn seit dem letzten Neustart richtig gut (z.B. im letzten (Schul-)Jahr oder Monat). Und was hat dazu beigetragen?
- Wo gab es Schwierigkeiten, was hat mich ausgebremst? Kann ich da etwas abstellen oder habe ich darüber keine Kontrolle und muss es akzeptieren?
- Was nehme ich mir für diesen Neustart, für den neuen Abschnitt ganz konkret vor?
Oft helfen mir diese Fragen ein bisschen an den kleinen Stellschrauben zu drehen.
Manchmal verzweifle ich aber auch an einem Neustart, weil ich es eben nicht besser hinbekomme als vorher. Weil ich den Neustart ungenutzt verstreichen lasse.
Der erste große christliche Missionar Paulus hat selbst einmal einen gewaltigen Neustart in seinem Leben erlebt. Er wurde vom Christenhasser zum Christusnachfolger.
Eben dieser Paulus schreibt in einem seiner Briefe eine tiefe Weisheit auf: Nicht eine Veränderung im Handeln sorgt für einen gelungenen Neustart. Sondern zuerst eine neue Sicht auf mich. Es geht zuerst um ein neues Verständnis davon, wer ich eigentlich bin.
Er schreibt:
„Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen.“ (2. Korintherbrief Kapitel 5, Vers 17)
Weil ich zu Jesus gehöre, bin ich schon neu, hat der Neustart schon begonnen. Es hängt nicht davon ab, wie gut ich es diesmal hinbekomme. Ich bin Gottes geliebtes Kind, ein wertvoller Jünger von Jesus, auch wenn ich wieder Vieles nicht so gut schaffe wie geplant.
Wenn das feststeht, dann kann ich auch mit meinen Möglichkeiten versuchen das Beste aus diesem Neustart zu machen, meine Fähigkeiten und meine Disziplin gebrauchen.
In diesem Sinne wünsche ich einen entspannten, guten Neustart zum neuen Schuljahr!